Das Nervensystem ist auf das Überleben des physischen Körpers ausgerichtet.
Das vegetative Nervensystem umfasst zwei Systeme, die zwischen Stress und Stressabbau wechseln. In der heutigen Gesellschaft sind wir öfters gestresst als entspannt, was zu einer Fehlregulation des Nervensystems führt. Langfristiger oder chronischer Stress ist für zu 90 Prozent aller Krankheiten mitverantwortlich.

Reaktionen der zwei Systeme
Stress: Kampf oder Flucht, aber auch Erstarrung
Stressabbau: Regulierung, Sicherheit und Entspannung

Mit jedem Zustand des Nervensystems geht eine einzigartige Reihe von Empfindungen, Gefühlen und Verhaltensweisen einher. (Nebst körperlichen Reaktionen.)

Beispiele Kampf oder Flucht
Empfindung: flache Atmung, schneller Herzschlag, Tunnelblick
Gefühle: besorgt, Panik, Kontrollverlust, zuviel
Gedanken: «Dafür ist nicht genug Zeit», «Ich muss das in Ordnung bringen»
Verhalten: Immer auf Trab, Kontrolle, Nägelkauen

Beispiele Erstarrung, „Totstellen“
Empfindung: Distanziert, Erschöpfung, Leere
Gefühle: Ohnmacht, unbeteiligt, deprimiert
Gedanken: «Es ist völlig egal», «Es ändert sich sowieso nichts.»
Verhalten: Rückzug von Menschen u. Tätigkeiten, Bewegungsunlust, Probleme mit Fokus

Der Vagusnerv (Hirnnerv) macht einen grossen Teil des parasympathischen Nervensystems (Stressabbau) aus. Mit Übungen, die ihn aktivieren, können wir uns regulieren lernen.

Beispiele Regulation
Empfindung: stabil, präsent, geerdet
Gefühle: ruhig, verbunden, sicher, offen
Gedanken: «Ich bin fähig», «Alles ist in Ordnung», «Es ist genug Zeit»
Verhalten: In sich gehen vor Entscheidungen, Handeln mit Absicht, Flexibilität

A. Armstrong, Heilen mit dem Vagusnerv